Was macht ein junger Mann, der im Herzen eigentlich uralt und stockkonservativ, dem jeder Trend und jede Veränderung ein Graus ist? Der wird, nach Matura und teurer Butlerschule, Diener im Hause Hobbs! Als er nach Zürich, in die angesehene, sehr freundlich und weltoffene Anwaltsfamilie kommt, fühlt Christian sich herrlich strukturiert und genau richtig am Platz. Wie früher, kann er altmodische Anzüge tragen (niemals Jeans oder etwa kurze Hosen) sich still und leise mit Kunst, Literatur oder sich selbst beschäftigen. Morgens den Toast für die Kinder schmieren, ein bisschen saugen, Reinigung und Schuster, den Gärtner und die Köchin koordinieren, die Hausherrin zum Bummeln begleiten und an den freien Tage mal in die Oper oder ins Theater gehen. Keine Aufregung, kein Stress. Wäre da nicht die Leiche im Salon gewesen, womit das Buch übrigens anfängt (und aufhören tut es auch wieder mit einer!), hätte der arme "Krischi" wahrscheinlich nie erfahren, was ihm das Leben wirklich zu bieten hat...
Rückblickend erinnert sich der Diener aus dem Hause Hobbs an einen "schlampigen Tag" und eine einfache Geschichte. Durch Zufall kommen die alten Freunde wieder auf den Plan und hinterlassen ihre Spuren. Wann hatte alles angefangen und warum war er nicht schon bei den ersten Anzeichen misstrauisch geworden? Nichts ist, wie es scheint (Agatha Christie lässt grüßen) und alles ist möglich! Die Welt gerät aus den Fugen, so schnell kommt man gar nicht mit und "hastdunichtgesehen" ploppen die moralischen Leichen in den Kellern auf, von Zürich bis nach Feldkirchen. Was für einen Kracher hat Frau Rossbacher da wieder gezündet! Herrlich schräg, spannend, unheimlich, traurig und zum Brüllen komisch. Dazu noch diese österreichischen Termini von"Butzerl" bis "Zwiederwurzen"... Ich liebe diesen Schmäh! "Der Junge bekommt das Gute zuletzt" trifft auf "Sechs Österreicher unter den ersten Fünf" und wird sogar noch getoppt!
Einfach grandios!
Lesen!
Unbedingt Lesen!