Téa Obreht: "Herzland" (Rowohlt Verlag) | 25.2.2020
Arizona im neunzehnten Jahrhundert. Es ist heiß, das Wasser knapp und Noras Mann schon seit Tagen überfällig. Die erwachsenen Söhne gehen ihre eigenen Wege und Sohn Toby, nach einem Sturz vom Pferd auf einem Auge blind, ist nicht wirklich eine Hilfe. Im Schuppen wurde eingebrochen und ein monströses Ungeheuer soll sein Unwesen treiben. Nora, eine starke selbstbewusste Frau, besetzt vom Geist ihrer verstorbenen Tochter, fängt langsam an, alles in Frage zu stellen. Ihre Liebe, ihre Ehe, die Erziehung der Jungs, die völlig aus dem Ruder zu laufen scheinen, ihre Berechtigung als Mutter und Frau in der Gesellschaft.
Mächtige Viehzüchter bestimmen die politischen Verhältnisse. Indianer werden abgeschlachtet oder "vereinnahmt" und können einzig durch Angriffe aus dem Hinterhalt letzte Stellungen verteidigen. Die Gründung Amerikas, zwischen Asche und Staub, Verdrängung und Sklaverei hat viele Parallelen zur heutigen Situation dieses ambivalenten Kontinents. Kriminelle Machenschaften versus Menschlichkeit. Wer anders ist und zu einer Minderheit gehört, fliegt raus bzw. darf erst gar nicht "rein". Ein Outlaw, der als kleiner Ganove angefangen hat, sich zum "Systhemsprenger" und meist gesuchten Mann des mittleren Westens entwickelte, wird für Nora die finale Herausforderung...
Was für ein großes, großes Buch!
Wer "Butchers's Crossing" mochte und mein Lieblingsbuch "Tage ohne Ende" gerne gelesen hat, wird "Herzland" lieben.
Abenteuer, starke Frauen, abtrünnige Männer, Geister die man rief und nicht mehr los wird... Alles drin, was ein gutes Buch braucht!
Lesen!
Unbedingt lesen!
Coming soon!