Seit Jonathan Littell "Die Wohlgesinnten" geschrieben hat, ist mir kein vergleichbarer Roman über den Holocaust begegnet. Ein Einzelschicksal und doch allumfassend, der komplette Wahnsinn und stellvertretend für alle Opfer. Einer, der ein KZ überlebt hat, sich schon deshalb mehr als Täter, denn als Opfer fühlt, schließt sich, endlich in Freiheit, erneut in die Welt des Lagers ein. In seiner Wohnung, in seinem Raum, in seinem Kopf - in Kanada. Einer der wenigen abgegrenzten Plätze im Lager, die das Überleben garantierten. Doch nicht ohne Preis. Eine Schuld, die man niemals mehr begleichen kann...
Kaum auszuhalten ist dieses bedrückende Kammerspiel, dieser innere Wettlauf mit dem Tod. Ein Mensch kann viel ertragen aber nicht verarbeiten und vor allem nicht, sich selbst vergeben! In Zeiten von Heimatparteien, unkritischem Patriotismus, Leit- und Lagerkultur ist dieses Buch so wichtig und sollte Pflichtlektüre werden. Wir dürfen unser schönes Land schätzen und lieben. Stolz darauf sein, können wir allerdings erst, wenn so etwas nie wieder passiert. Etwas mehr Demut, weniger Selbstüberhebung und die Fähigkeit, zu begreifen, dass auch diese dunkle Seite der Geschichte zu uns gehört, nicht wegzudenken, zu reden oder gar zu vergessen ist, könnte hilfreich sein.
Ein wichtiges Buch! Und auch wenn es schwer zu verdauen ist und weit über die Schmerzgrenze geht:
Lesen!
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