Bis zum ersten Drink ist Gardiner Amory ein Mann und Familienvater, wie man ihn sich nur wünschen kann.Ein bisschen stehengeblieben im Patriarchat der fünfziger Jahre zwar aber durchaus gesellschaftsfähig, charmant, gut aussehend und vorzeigbar. Ab 16 Uhr werden dann die ersten Margaritas und Daiquiris gemixt - und die schöne Stimmung ist im Eimer. Amorys andere Seite ist aufbrausend, gewalttätig und unberechenbar.
Daleys Mutter verlässt den Vater, als Daley elf ist. Genau der richtige Zeitpunkt, um nochmal von vorne anfangen zu können - jedenfalls für Daleys Mutter. Jedes Wochenende darf die Tochter (der Sohn verzichtet dankend) den Vater besuchen. Während die Mutter sich einen neuen Mann ohne hochprozentige Allüren angelt, treibt Amory ein übergriffiges, perfides Spiel mit neuer Frau und seiner Tocher. Gefährlich fixiert in ihrer Liebe zum Vater, fühlt Daley sich viele Jahre hingezogen und verantwortlich für ihn. Seine Exzesse werden schlimmer als auch die zweite Frau ihn verlässt. Der gut aussehende Dandy verwahrlost, vereinsamt und säuft sich fast zu Tode. Daley, mit einer angehenden Professur in Berkeley, ist auf dem Weg in ein neues Leben, als Bruder Garvey anruft und sie bittet, die Betreuung des Vater kurzzeitig zu übernehmen. Daley tappt erneut in die Vaterfalle und alles geht auf Anfang!
Faszinierend und abstoßend zugleich sind die Charaktere, die uns begegnen. Man kann sich ihnen nicht entziehen und hofft und wünscht von Seite zu Seite, dass irgendeiner endlich die Notbremse zieht! Starkes Buch! Und irgendwie so englisch.
Da lässt sich jeder, noch so tiefe Abgrund, aushalten.
Lesen!