Empirie oder Intuition?

Colson Whitehead:"Die Intuitionistin"(Verlag Hanser) | 6.10.2024
Nachdem Lila Mae Watson, als erste schwarze Fahrstuhlinspektorin  die "Praline" der Stadt, das legendäre Funny-Briggs-Building zugeteilt bekommt, zwingen unangenehme Umstände, die angesehene Intuitionistin unterzutauchen. Kurz nach Watsons Inspektion, saust der Aufzug ungebremst und im freien Fall in die Tiefe. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und schnell wird klar, dass mafiöse Machenschaften und Sabotage hinter dem Absturz stecken. Der Clan der Empiriker, alt eingesessene Rechner und Schraubendreher, will sich die absolute Macht über die Personenaufzüge zurückholen und außerdem stehen Wahlen an. Schwarze "Emporkömmlinge", die die Fähigkeit besitzen, Fehlfunktionen zu erspüren, statt umständlich und nicht immer fehlerfrei zu errechnen, passt nicht ins Bild der weißen New Yorker Oberschicht. Lila Mae soll als Bauernopfer dienen und mit ihr ein für alle Mal ein Exempel statuiert werden. Doch so leicht lässt Watson sich nicht von der Schwelle schubsen.  Auf der Suche nach der Blackbox, dem goldenen Kalb der Fahrstühle, scheut die kluge, junge Frau keine Gefahr, ihren Namen reinzuwaschen...
Himmel, Arsch und Zwirn! Ist das großartig! Ein Feuerwerk der Sprache. Eine verrückte, aufregende Mischung aus Gesellschaftsroman, Sience Fiction und Thriller. Als Debut bereits im Jahr 2000 erschienen, aktueller denn je, neu und sensationell übersetzt von Henning Ahrens.
Großes Kino!
Lesen!
Unbedingt lesen!