Michigan. Eine Farm am Arsch der Heide. Weiter Himmel, lange Tage voll harter Feldarbeit und Holstein Kühen, die sich "nicht von selber melken". Wortkarge Menschen und raue Sitten. Massenweise Katzen, wo ein Wurf den nächsten generiert. Und wenn der ganze Heuboden nach Katzenpisse stinkt, müssen die Viecher "entsorgt" werden. August ist gerade mal zwölf Jahre, freundlich, fleißig und tut eigentlich keiner Fliege was zuleide. Erstaunlich kaltblütig lässt der Junge einen ganzen Sack voller Katzen elendig verrecken - ohne mit der Wimper zu zucken. Man wundert sich. Als die Eltern sich höchst einvernehmlich und ohne großes Drama voneiander trennen, Mutter Bonnie mit August nach Montana zieht, geschieht das nicht nur weil sie keine Lust mehr auf ein Leben in der Pampa hat. Augie tut sich schwer neue Freunde zu finden. Die erste Liebe ist eher toxisch, bricht ihm sein junges Herz und was er studieren soll steht noch nicht mal in den Sternen. "Irgendwie geht es allen anderen gut nur er konnte keine Möglicheit finden, richtig zu leben. Die meiste Zeit wollte er seine eigene Gesellschaft nicht aber ihm fiel kein guter Ausweg ein"(...) Nachdem eine Feier mit Freunden völlig aus dem Ruder läuft, kehrt August Montana den Rücken, verbringt einen letzten Sommer bei seinem Vater und beschließt seinen eigenen Weg zu gehen...
Dieses Debüt ist eine Wucht!
Es gibt tolle Dialoge ( schreit förmlich nach Verfilmung) und eine umwerfende Situationskomik.
Das Buch ist fein und sehr liebevoll, hat aber einen verdammt harten linken Haken. Und der trifft manchmal voll in den Solarplexus! Da bleibt einem die Luft weg.
Gut, dass uns das Buch zwischendurch immer wieder ganz fest in die Arme nimmt. Und man spüren kann, dass am Ende alles gut wird!
Is' das schön!
Lesen! Unbedingt lesen!