Charlotte McConaghy: "Zugvögel" (S. Fischer) | 5.10.2020
Franny kann nirgendwo lange bleiben, ist immer unterwegs, muss ständig in Bewegung sein. Verlässt die denen sie am Herzen liegt, um ihrer einzigen Liebe, dem Meer und den Küstenseeschwalben zu folgen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin mit einem der letzten Fischerboote auf eine gefährliche Expedition zu gehen. Die zusammengewürfelte Crew ist schwierig, nicht gerade auf Frannys Seite und fürchtet die unwegsame Arktis. Während Franny mit den Tücken des Schiffes kämpft, sich als vollwertiges Mitglied der Mannschaft zu etablieren versucht, lässt der Atlantik seine Muskeln spielen und Franny langsam mit der Crew zusammenwachsen. Die Vögel sind Kompass und Versprechen zugleich, dem Meer längst leer gefischt, einen letzten großen Fang abzutrotzen. So wie jeder der außergewöhnlichen Seeleute seine Leiche im Keller hat, kommt auch Franny nicht umhin, sich ihrer Vergangenheit und ihren Abgründen zu stellen...
Gute Anschlussliteratur an den "Gesang der Flusskrebse". Etwas wilder, etwas mehr Abenteuer und etwas weniger romantisch.
Lesen!