Born to be wild!

Emma Cline: "The Girls" (Roman Hanser) | 3.8.2016

Emma Cline: "The Girls"Kalifornien Ende der sechziger Jahre: Evie ist vierzehn, untergegangen im Rosenkrieg der frisch geschiedenen Eltern und verzweifelt auf der Suche nach Beachtung. Geld ist immer genug da, Langeweile ebenfalls. An einem öden, endlosen Sommertag begegnet Evie ihrem Schicksal: den "Girls", eine Horde junger Mädchen im ausgefransten Hippie-Look, laut und frei und wild. Sie alle scharen sich um  Russel, einen Typen mit Ranch, melancholischem Sexappeal und viel krimineller Energie.

Zügellose Partys, freie Liebe und der Anschein, Teil einer großen, anarchischen Familie zu sein, täuschen Evie über Abhängkeiten, Drogen- und sonstigen Missbrauch hinweg. Wenn die Girls nicht klauen, plündern und andere Deals abziehen, gibt es nichts zu essen, kein Wasser, kein Strom. Bevor Evie den Dreck, die Armut und die Ausbeutung der Girls erkennt, steckt sie selbst tief im geplanten "Charles-Manson-Projekt"...

Wie blöd sind die eigentlich, denkt man immer wieder und doch: diese krasse Parabel über Freiheit und Moral hält einen gefangen. Und schaudernd und atemlos erlebt man den "Untergang des Hauses Usher".

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