Endlich mal wieder ein echter Kracher, in gewohnter Chabon Manier. Wer ihn kennt, wird ihn auch dieses Mal lieben und wer nicht, sollte Michael Chabon spätestens jetzt kennen lernen!
Eine wilder Ritt durch die Welt der verrückt gewordenen Großmutter, mit falscher Identität, Angst vor gehäuteten Pferden und Hang zu brennenden Bäumen. Eine unglaubliche Geschichte über einen Großvater, der fast eine Brücke in die Luft gesprengt und beinahe einen Mord begangen hätte (aus guten Gründen versteht sich), mit großer Schwäche für die verwirrte Großmutter, Glenn Miller und die gewaltige Saturn V (die Rakete, der Apollo-Mission zum Mond!). Diese Rakete, in Nordhausen produziert und mit schrecklichen Gräueltaten verbunden, lässt den Großvater, auf der Suche nach deren Konstrukteur
Wernher von Braun, niemals in Ruhe. Zwischendurch sitzt er in einem humanen Knast, wo man sich frei bewegen, gärtnern und alte Radios reparieren darf, rettet einem "nichtnazi Nazi" das Leben und jagt Schlangen, die fette Katzen fressen (oder umgekehrt). 15 Jahre nach dem Tod der verrückten Großmutter findet der mürrische, aber noch immer sehr attraktive Mann, in der Nachbarin eine verwandte Seele und späte, wenn auch kurze Liebe.
Charmant, bezaubernd, spitzbübisch und äußerst facettenreich wird hier ein ganzes Jahrhundert aufgeblättert. Eine Familiengeschichte erzählt, die verrückter (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht sein könnte. Hat das einen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen! Ich verneige mich vor dem großartigen Autor. So müssen gute Bücher sein!
Lesen!
Unbedingt lesen!
Und alle anderen "Chabons" gleich hinterher!