Schreien, stampfen, spucken, fluchen.
Der Arzt Dr. Bernhard Hval, Bester seines Jahrgangs, war nur der Zweitverrückteste. Während er als Pathologe fleißig, still und respektvoll Leichen im Keller einer Osloer Privatklinik seziert, quält er seine Mitmenschen mit schonungslosen Verbalattacken und wird auch gerne mal handgreiflich.
Er blamiert und brüskiert auf Teufel komm raus und kultiviert im Laufe der Jahre jede Menge Unarten, die ihm das Leben schwer machen. Von Grimassenziehen und Armschwingen (das er abrupt einstellt, als er von diesem lächerlichen Hitler mit gleichem Armtick erfährt), bis hin zur Angst vor Spiegeln, Waschzwang, Kaufzwang....
Ein Tick ersetzt den anderen - schlimmer geht immer. Weder Frau noch Karriere halten den armen Dr. Hval davon ab, sich selbst und alles was ihm lieb und teuer ist zu zerstören. Er sprengt große Reden und Vorträge noch galant mit herrlich deftigen Einwürfen, ist gefürchtet und fürchtet sich selbst. Einzig Freund Notto Fipp hält den guten Doktor davon ab, vollends an sich zu verzweifeln. Notto hat nur einen großen Tick: das Gehen. Um weniger denken zu müssen, durchquert er das Land zu Fuß, immer und immer wieder. Bernhardt Hval macht sich zur Aufgabe, den abgerissenen, mittellosen Geher unter seine Fittiche zu nehmen...
Nicht immer ganz stubenrein ist diese verrückte Geschichte über menschliche Marotten, Freundschaft, Leidenschaft und talentierte Versager. 1927 hat man kaum anders geflucht als heute - etwas verhaltener vielleicht. Trotzdem: dieses Buch ist ein sprachliches Feuerwerk und endlich wieder ein würdiger Nachfolger des Halbbruders. Lesen !