Die Banalität des Bösen

Nora Bossong: "Reichskanzlerplatz" (Verlag Suhrkamp)z | 19.8.2024
Bevor Hans Magda Quandt kennenlernt, die junge Stiefmutter seines Freundes Hellmut, fühlt er sich ausschließlich und verbotenerweise zu seinem Schulkameraden hingezogen. Eine spätere "Zweckaffäre" zwischen Hans und  Hellmuts schöner Stiefmutter endet jäh, als Magda Joseph Goebbels kennenlernt und heiratet. An der Seite Gobbels wird sie zur deutschen Frau und Vorzeigemutter, verkauft ihre Ideale, ihr Gewissen und ihre Freiheit an die NSDAP. Hans lebt gefährlich, Magda wendet sich von ihm ab, ist verblendet und treu ergeben an der Seite ihres Mannes, der mit Hitler das Reich gegen die Wand fahren wird...
Wie verbort kann man sein, wie blind sich stellen und was wäre gewesen, hätte Magda einen besseren Einfluss auf ihren Mann gehabt? Wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um. Das Ende der großen "Madame Quandt", ihren sechs Kindern und Goebbels ist bekannt und doch wird hier eine andere, erweiterte Geschichte über die Entstehung des Bösen, über Aufstieg und Niedergang des "Dritten Reichs" erzählt. Eine Geschichte  über Schuld und Mittäterschaft. Über Dummheit, Verblendung und verpasste Gelegenheiten, den Lauf der Dinge vielleicht zu ändern...
Sehr beeindruckend!
Lesen!
Unbedingt Lesen!