Taiye Selasi erzählt eine kosmopolitische Familiengeschichte mit afrikanischen Wurzeln - eine "afropolitane" Odyssee im 21. Jahrhundert!
Der junge Kwaku stammt aus Ghana und landet nach seiner abenteuerlichen Flucht in Amerika, um dort Medizin zu studieren. Im Laufe der Jahre etablieren sich der angehende Arzt, seine Frau Fola, die aus Nigeria kommt, und ihre vier Kinder in der weißen, bürgerlichen Gesellschaft Bostons. Bis Kwaku, mittlerweile hoch geschätzter Chirug an einer Klinik in Massachusetts, eine folgenschwere Operation durchführen muss. Als Bauernopfer und Sündenbock der Klinik wird Kwaku, nach dem Tod der Patientin, einer reichen Stifterin, entlassen. Monatelang verheimlicht er der Familie sein "Scheitern", verliert sich selbst und sein gesamtes Vermögen in aussichtslosen Prozessen. Als sein Sohn unfreiwillig Zeuge einer Auseinandersetzung wird und den Vater zur Rede stellt, dreht Kwaku durch und taucht zehn Wochen lang unter. Als er zurückkommt, sind Fola und die Kinder verschwunden...
Die tragische Geschichte der Familie wird in Rückblenden, vielen Erzählsträngen und aus verschiedenen Perspektiven sehr sprachgewaltig geschildert. Die Familie ist in alle Himmelsrichtungen zerstreut und hat jahrelang jeglichen Kontakt vermieden. Erst der Tod des Vaters birgt die Möglichkeit einer Annäherung.
Was für ein fulminantes Buch!
Dave Eggers hätte über dieses, leicht autobiografische, Schicksal einer neuen afrikanischen, aufstrebenden Generation nicht besser schreiben können.
Unbedingt lesen!