Percival Everett: "Erschütterung" (Hanser Verlag) | 1.2.2022
Zach Wells ist Paläontologe, Afroamerikaner, zynisch, selbstironisch und vom Leben eher enttäuscht als erwartungsvoll. Die Liebe zu seiner Frau ist abhanden gekommen, seine berufliche Laufbahn aus den Fugen geraten. Als seine Tochter an einer Mutation des CLN3-Gens auf Chromosom sechzehn erkrankt, eine Krankheit die nach schleichendem Gedächtnisverlust und Erblindung unweigerlich zum Tod führt, beschließt der "erschütterte" Mann sich auf ein gefährliches Abenteuer einzulassen. Im Kragen einer Jacke, die er second-hand gekauft hat findet er einen Zettel mit einem mysteriösen Hilferuf, der ihn in die Wüste New Mexicos führt. Ein Gruppe von Frauen wird dort illegal und menschenunwürdig festgehalten. Zach, der sich nie für Gleichberechtigung Schwarzer eingesetzt hat und nur in der Liebe zu und im exzessiven Schachspiel mit seiner Tochter Freude und Erfüllung finden konnte, verlässt seine Komfortzone um sich gegen Rassismus und für Menschenrechte einzusetzen, wenigstens "irgendjemand" zu retten". Endlich etwas zu tun.
Er schmiedet einen waghalsigen, gefährlichen Plan der am Ende eine Art Erlösung verspricht.
Was für ein Buch! Alle Themen die uns bewegen werden verhandelt, erschüttern und rütteln gleichzeitig wach. Von nichts kommt nichts und ohne Solidarität geht die Welt, gehen unsere Werte vor die Hunde.
Lesen!
Unbedingt lesen!