C Pam Zhang: "Wieviel von diesen Hügeln ist Gold" (S. Fischer Verlag) | 20.7.2021
Mit der verwesenden Leiche des Vaters im Gepäck, suchen Lucy und Sam nach einem neuen Zuhause. Getrieben von Hunger und Angst ist es schwer einen geeigneten Platz für Ba zu finden, ihm die letzte Ruhe zu gewähren und selbst endlich irgendwo anzukommen. Der Wilde Westen Amerikas, der nicht ihrer ist und sie nie willkommen geheißen hat, bietet Ihnen wenig Schutz vor Wegelagerern und wilden Tieren.
Die Mutter schon lange verschwunden, der Vater halb irre vor Kummer, alkoholabhängig und gewalttätig hat den Kindern zumindest den Willen zum Überleben mitgegeben und dem Fluch der Prärie zu trotzen. Nach chinesischer Tradition kann man nur mit zwei Silberdollars auf den Augen, tief in der Erde seinen Frieden finden und die Seele gehen lassen. Da Sam und Lucy die beiden Geldstücke aber dringend selbst brauchen, ist dieses Unterfangen fast unmöglich... Was macht man mit den Geistern, die man nicht rief und die einem dennoch im Nacken sitzen? Wie lange kann man vor sich selbst davonlaufen? Wer bestimmt welche Ethnie einem im Blut liegt und wie man leben will? Was ist Identität? Was bedeutet Heimat?
Während Lucy später in der Stadt versucht Fuß zu fassen, beschließt der binär androgyne Sam das Weite zu suchen und sich eine neue Identität zuzulegen.Doch jede Lüge wird irgendwann zum Verhängnis...
Wahnsinn! Beeindruckend und faszinierend! Die Geschichte der chinesischen Einwanderer Amerikas und der ersten Goldsucher.
Zwischen "Herzland" und "Tage ohne Ende" liegt dieses starke Debüt einer jungen Autorin, die große Erzählkunst vorlegt. Eine atemberaubende glasklare Sprache zwischen kalt und heiß, ganz im Sinne der kalifornischen Wüste.
Lesen!
Unbedingt lesen!