Liz Nugent:"Auf der Lauer liegen" (Verlag Steidl) | 19.8.2022
Irrland in den 1980er Jahren. Mutter Lydia räumt alles aus dem Weg, was ihrer Liebe zu Laurence, ihrem einzigen Sohn im Weg steht. Gnadenlos und mit einer Kaltblütigkeit, die einem die Schue auszieht. Schon als Kind die Zwillingsschwester "eliminiert", später einer drogensüchtigen Prostituierten den Garaus gemacht und selbst den eigenen Ehemann in den Tod getrieben. Verwöhnt, ihr Leben lang in Wohlstand gebettet, wünscht sie sich nichts anderes als ihren Lebensabend gemeinsam mit ihrem geliebten Sohn, in der schönen Villa zu verbringen. Laurence, der sich von einem fettleibigen, einsamen Kind zum gut aussehenden jungen Mann entwickelt hat, geht erste Beziehungen ein, verliebt sich und erlebt ein kurzes Glück - nicht ahnend, dass ein dunkles Geheimnis auf seiner Familie liegt. Seine Mutter, die geschickt alle Liebschaften torpediert lässt sich die Fäden nicht aus der Hand nehmen, intrigiert und geht am Ende bis zum Äußersten...
Wie einfach es ist, Schuld und Schuldgefühle auszublenden und wie schnell es geht den eigenen Verdacht auf andere zu lenken ist erschreckend und irre spannend zu lesen. Atemlos folgt man der verschlagenen Boshaftigkeit einer Übermutter, die genau weiß, an welchen Rädchen zu drehen ist. Ohne Rücksicht auf Verluste treibt sie ihr perfides Spiel. Nimmt sich was sie will, kriegt es und zerstört alles und alle, sich selbst eingeschlossen.
Krasses Buch! Kann man nicht aufhören zu lesen, ahnt schon nach der Hälfte Schlimmes. Und es kommt noch schlimmer....
Lesen!
Unbedingt lesen!