Percival Everett:" Die Bäume" (Verlag Hanser) | 20.2.2023
Erst lynchen, dann aufhängen. Oder umgekehrt. Egal. Bäume gibt es genug im Süden der Vereinigten Staaten. Hauptsache der Ku-Klux-Klan hatte seinen Spaß, konnte seine Mission erfüllen und den Rassimus kultivieren. Hätten die bloß damals schon gewusst, dass die alle mal wieder aufstehen und zur Nemesis ihrer Enkel werden, hätten Sie sich vielleicht doch etwas zurückgehalten ... In Money, einem Kaff in Mississippi, gehen seltsame Dinge vor sich. Eine Mordserie an weißen, dummen, Rassisiten versetzt das Couty in Angst und Schrecken. Bei jedem Toten liegt eine Schwarze "Emmett Till Leiche", anno1955 gelyncht und nur im Archiv von "Mama Z" noch aufgeschrieben und unvergessen.
Zwei afroamerikanische Ermittler, ein weißer, störrischer Sherrif, selbst mit schwarzen Wurzeln "an den Füßen", eine Schwarze, unerbittliche FBI-Agentin und ein untoter Rachegeist haben ordentlich zu tun. Bald schon überrollt eine "schwarz-asiatische Verschwörung", ein Feldzug des Aufstands der Geknechteten ganz Amerika, selbst der böse Clown Donald Trump kriegt einen Denkzettel verpasst. Am Ende führt der Weg zurück nach little Money, um dieses Mysterium aufzulösen ...
Hallelujah! Ist das gut! Ein Feuerwerk der Dialoge zwischen Slapstick, Farce und Agententhriller. Man lacht sich schlapp und auf der nächsten Seite schon, bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Und eher "rare" als "well done" ist es auch. Den tumben Opfern wird die Männlichkeit abgeschnippelt, um sie den Schwarzen in die Hände zu drücken (warum wohl?) und auch sonst wird an Blut nicht gespart. Also nichts für ganz zarte Gemüter.
Für alle Anderen:
Lesen!
Unbedingt Lesen!