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Dirk Stermann: "Maksym" (Rowohlt Verlag) | 8.12.2022
Wer wissen will, warum man wenigstens einmal im Leben gegen einen Bären kämpfen sollte, ein ukrainischer Boxer und Türsteher, der bessere Babysitter ist und was Radiergummis mit Liebe zu tun haben, ist hier genau richtig. Im Abgesang auf die "gschissene Gesellschaft" lernt man was fürs Leben. Wie immer bei Sterman wird gewonnen und verloren und alles auf eine Karte gesetzt. Im Scheitern ist er richtig gut, der Banksy-Vater, der nie da ist und uns teilhaben lässt an schönen und schrecklichen Momenten der "Celebrities" im Burgenland. Grotesk und herrlich komisch demontiert der Autor sich selbst und entführt uns in die bekannte Welt der familiären Grausamkeiten. Als Frau Nina nach Amerika berufen wird, muss der alte weiße Mann seinen Vaterpflichten nachkommen und sich wohl oder übel auf einen Handel mit der "Unterwelt" einlassen.
Das ist ganz großes "Gefühlskino" ohne kitschig zu sein. Absurd, tragisch, brutal komisch und immer nachvollziebar. Am Ende werden die Augen feucht, das Herz geht einem auf und man weiß: die schaffen das, die kriegen das hin. So wie immer bei Stermann, hat alles seinen Preis und jeder kriegt (jedenfalls meistens) was er verdient...
Lesen!
Unbedingt lesen!