Chukwuebuka Ibeh:"Wünschen" (Verlag S. Fischer) | 29.4.2024
Während sich die westlichen Industrieländer zunehmend zur Anerkennung homosexueller Partnerschaft bekennen,stellt Nigeria als Gegenentwurf, gleichgeschlechtliche "Vereinigungen" unter Strafe. Wer den ultrakonservativen Werten nicht entspricht, seine " abartigen Neigungen" öffentlich macht oder denunziert und "erwischt" wird, muss mit 10 bis 14 Jahren Gefängnis rechnen. Selbst öffentliches Auspeitschen und Steinigungen sind im Norden Nigerias an der Tagesordnung.
Eigentlich hatte Obiefuna endlich einen Platz gefunden, einen liebevollen Menschen, ein Zuhause. Nachdem der Defence of Marriage Act (DOMA) in Amerika für verfassungswidrig erklärt wurde, um die LGBT-Gemeinschaft nicht weiter auszuschließen, glauben Miebi und Obiefuna an ein gemeinsames Leben in Ruhe und Frieden. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Einer ihrer schwulen Freunde wird, entführt, mißhandelt und für den Rest seines Lebens gebrochen. Jeder mißtraut jedem. Die Angst wird zum ständigen Begleiter, spaltet Freunde und Liebende. Träume und Wünsche haben keinen Platz mehr.
Wie traurig und unvorstellbar, dass es 2014 und heute noch immer so viele afrikanische Länder gibt, die die Rechte queerer Menschen einschränken! Und nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent. Wann wird es endlich egal sein, wer wen liebt und wieviel Liebe geht verloren, wenn man sie nicht leben kann?
Was für ein feines, zartes und erschreckendes Debut.
Lesen!
Unbedingt Lesen!