Heinz Strunk: "Ein Sommer in Niendorf" (Verlag Rowohlt) | 6.7.2022
Weil Roth in eine neue Kanzlei wechselt, kann er endlich mal so richtig durchschnaufen. Vor den neuen, juristischen Herausforderungen eine kurze Auszeit nehmen und endlich sein Buch schreiben. Kurzerhand mietet er sich in Niendorf, am Arsch der Welt, ein. Die Saison geht langsam zu Ende, der letzte Gast dem Timmendorfer Strand abhanden und Roth, dem alles fremd ist, was "rülpst und furzt und stinkt" findet sich plötzlich in übelster Gesellschaft wieder. Alkoholiker, Strandkorbdreher und dicke Tittenmonster ziehen ihn hinab, in den Endzeitstrudel der Ostsee. Doch wie Phönix aus der Asche, steigt er wieder empor und wer hätte gedacht, dass diese Katharsis aus dem Schnösel Roth einen Menschen mit echten Gefühlen macht? Geläutert trifft Roth die Entscheidung seines Lebens: unverschämte Exfrau abhaken, der dummen Nuss von Tochter die Verwandschaft kündigen und das Haus in Hamburg verkaufen. Leinen los und ab dafür!
Schön fies mal wieder aber ohne vaginale Bockwürste und Massenmörder. Absurd und immer ein bisschen daneben."Fleisch ist mein Gemüse" 2.0! Ohne Ekel, menschliche Abgründe und fluoreszierende Sekrete kommt natürlich auch dieser Roman nicht davon, sonst wärs ja nicht von Strunk, dem alten Zausel. Der wahrscheinlich selber in die Jahre gekommen ist und sich fragt, wie das nun alles so weiter gehen soll. Das Buch ist wie eine Fototapete mit Sonnenuntergang und Palmen. Völlig aus der Mode gekommen aber immer noch erstrebenswert. Man sitzt davor, weiß dass es nicht echt ist und freut sich an der Vorstellung, wie es wäre wenn...
Perfekte Ferien-und Strandlektüre.
Lesen!
Unbedingt lesen!