Viele gute Bücher hat das Gastland Neuseeland im Gepäck gehabt. Die "üblichen Verdächtigen", wie Keri Hulme, Katherine Mansfield, Patricia Grace, Anthony McCarten...
Und viele, bislang unbekannten Autoren, die es nun unbedingt zu entdecken gilt!
Einer davon: Carl Nixon mit seinem ersten Roman Rocking Horse Road.
Eine Geschichte, die mich oft an den wunderbaren Film Stand by me, das Ende eines Sommers, aus den 1980er Jahren erinnert hat.
Auch der Roman spielt in dieser Zeit!
Am Strand von The Spit, einer schmalen Landzunge vor Christchurch, wird die Leiche der 17jährigen Lucy von dem jungen Pete Marshall entdeckt.
Erwürgt und ohne Kleidung.
Diese Ungeheuerlichkeit beendet auf dramatische Weise die Kindheit der Freunde und schweißt die 15jährigen Jungs für viele Jahre zusammen.
Lucy arbeitete oft im Milchgeschäft ihrer Eltern auf der Rocking Horse Road. Als Schwarm der männlichen Dorfjugend war sie schon immer im Fokus allgemeiner Beobachtungen und geheimer Fantasien.
Durch die Recherchen, Verdächtigungen und Beobachtungen der Jungs, die unbedingt Lucys Mörder finden wollen, wird eine Kleinstadt durchleuchtet und in Frage gestellt.
Gleichzeitig beendet die heile Welt der jugendlichen Protagonisten ein weiteres großes Ereignis.
Das südafrikanische Rugby-Team tourt durchs Land. Rassistische Übergriffe und Proteste gegen das Apartheidsregime spalten Polizei und Bevölkerung und führen das erste Mal zu gewalttätigen Zusammenstößen in The Spit. Das Leben ist kein langer, langsamer Fluss mehr sondern entwickelt gefährliche Strömungen und Strudel im Leben der Jungen. Erwachsenwerden ist angesagt!
Noch mit über 40 Jahren trifft sich die Clique, um immer wieder neue Erkenntnisse über den Fall Lucy auszuwerten - und am Ende findet sich tatsächlich so etwas, wie eine Auflösung...
Was für ein beeindruckendes Buch! Schade, dass es nicht doppelt so dick ist und man viel zu schnell am Ende der Rocking Horse Road ankommt.
Lesen!