Ein Amerikaner, als Lehrer und Expatriate für einige Jahre in Sofia, lernt den jungen, charismatischen Mitko kennen. Im Untergrund, der versifften öffentlichen Kulturpalasttoiletten, treffen die beiden aufeinander. Der Gestank von Pisse, Schweiß und Zigarettenrauch drängt sich dem Leser förmlich auf und lässt ihn verstehen, dass Mitko, ohne große Überlegung, in die Wohnung des Amerikaners mitgenommen wird. Der Expat zahlt für Mitkos Liebesdienste nicht immer nur mit Geld und gerät schnell in eine sexuelle Abhängigkeit.
Während Mitko immer wieder für längerer Zeit verschwindet und sich verliert, verliert sich der Lehrer, sehnsüchtig wartend, in Erinnerungen an seine Kindheit. In den Südstaaten aufgewachsen und traditionell verhaftet, merkt der Junge schon früh, dass er anders ist, anders fühlt, anders liebt. Seine Vergangenheit ist geprägt von Angst und Scham. Der beste Freund verrät ihn, der Vater entsagt ihm jegliche Liebe und stößt ihn rüde zurück, als er merkt, dass mit seinem Sohn "was nicht stimmt"... Nach einem gescheiterten "Selbstheilungsversuch" verlässt er seine Familie. Zurückweisungen und permanente Verlustängste bestimmen das Leben des Expats und lassen weder Glück noch Zufriedenheit zu.
Traurig, sehr traurig dieses Buch! Ist irgendwie kein Ausweg in Sicht. Kein Fünkchen Hoffnung, kein Schimmer am Horizont.
Und trotzdem: ein großartiges, sehnsüchtiges und sehr eindringliches Buch.
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