Patria (Vaterland, Heimat), ist für den Basken das, was er im Kampf, mit Ehre und ETA, verteidigt und für den Spanier das, was er unter keinen Umständen an die Basken abtreten will. In dieser großen, epochalen Familiengschichte, geht es um Bittori, deren Mann von einem ETA-Terroristen erschossen wurde, und um Miren, deren Sohn sich der ETA verschrieben hatte. Die beiden Frauen, einst dicke Freundinnen, lassen kein gutes Haar mehr aneinander, seit Bittoris Mann umgebracht wurde. Die Freundschaft der beiden Männer, die regelmäßig zusammen Rad fuhren, Karten spielten und sich gemeinsam vor ihren zänkischen, herrschsüchtigen Frauen verkrümelten, wird auf eine harte Probe gestellt. Beide eher unpolitisch, werden vor die Karren der politischen Familien- und Dorfmitglieder gespannt. Dem einem kostet es das Leben und dem anderen den besten Freund.
Es dauert viele Jahre, bis die beiden Frauen, der nun befeindeten Familien, sich wieder begegnen. Eine Rechnung ist noch offen... Auch innerhalb der Familien, jenseits des Terrors, spielen sich die großen und kleinen Dramen des Lebens ab. Da gibt es den anderen Sohn, den großen, stillen Denker, der einfach keine Schwiegertochter ins Haus bringen will. Die Tochter, die durch dramatische Umstände nach Hause zurückkehren muss und ihren Bruder, im Gefängnis, vor vollendete Tasachen stellt...
Und dann kommt die "Stille nach dem Schuss". Die ETA gibt ihre Waffen ab, die Täter werden Opfer der Vergessenheit, werfen ihre Gesinnung über Bord und fühlen sich betrogen, um die verlorene Jugend. Nur die die Geister der wahren Opfer, kehren an alte Plätze zurück und fordern ihren Tribut!
Tolles Buch! Gute Unterhaltung auf hohem, literarischem Niveau. Und so was von aktuell! Da denkt man nochmal anders nach, über Begrifflichkeiten, wie Politikverdrossenheit, Leitkultur, Demokratie und Patriotismus!
Euskadi Ta Askatasuna oder Viva Espana?
Lesen!
Unbedingt lesen!